Selbstdisziplin – Wie Du smart erfolgreich wirst

Eine meiner Freundinnen sagte neulich zu mir: „Ich weiß gar nicht, wie Du das alles schaffst. Du bist der effizienteste Mensch, den ich kenne. Wann machst Du das alles?“

Um ganz ehrlich zu sein, bin ich nicht fleißiger als die meisten Menschen. Ich würde mich selbst als normal ressourcenschonendes Wesen bezeichnen. Ich habe aber ein besonders gutes Werkzeug:

Meine Selbstdisziplin.

Sie verhilft mir dazu, meine Ziele auszuloten und anzupassen sowie die dafür erforderlichen Handlungen mit meinen eigentlichen Gelüsten so zu vereinbaren, dass ich meine Ziele auch erreiche.

Meine Selbstdisziplin ist grundlegend positiv.
Sie will die richtigen Dinge für mich.
Ich vertraue ihr.
Inzwischen weiß sie übrigens auch, wann sie Pause hat (das ist ein weiteres Thema).

Für das Schreiben meiner Bücher und Beiträge habe ich im Prinzip nie Zeit und weil das Schreiben am Anfang immer anstrengend ist, habe ich im Prinzip auch keine Lust. Meine Selbstdisziplin hilft mir. Mit ihr denke ich nur einmal darüber nach:

Will ich das und wofür?

Wenn ich es will, plane ich Zeit fürs Schreiben ein und ebenso Pausen. Und dann schreibe ich. Ich grübel nicht ewig darüber nach, ob ich darauf Lust habe.
Ich schreibe. Regelmäßig. Nur so klappt es.

Und wenn ich mich ins Schreiben erst einmal vertieft habe, kommt die Lust, kommt der Flow.

Kennst Du jemanden mit besonders viel Selbstdisziplin?

Du denkst jetzt bestimmt an eine Person, die stets ihre Ziele erreicht, sich permanent verbessert und sich niemals aus der Bahn werfen lässt. Vermutlich denkst Du, dass diese Person nicht so wahnsinnig viel Spaß im Leben hat und sich die ganzen schönen Dinge des Lebens versagen muss.

Das stimmt nicht. Die Forschung zeigt:
Menschen mit hoher Selbstdisziplin sind glücklicher.
Und selbstdiszipliniert zu sein, macht Spaß.

Es ist kein Zaubertrick, diese Selbstdisziplin, vielmehr handelt es sich um das Ergebnis von Übung.

Aber beginnen wir von vorn.
 

Selbstdisziplin – was ist das?

Du kannst sie überall haben: In der Arbeit, beim Sport, beim Essen, beim Lernen.

Im Prinzip geht es uns allen sehr ähnlich:

Die meisten Menschen möchten Dinge tun, die ihr Belohnungszentrum anregen (Süßes & Fettes essen, netflixen, ratschen) und Dinge meiden, bei denen sie sich nicht sofort wohlfühlen (körperliche Anstrengung, ausgiebiges Nachdenken). Das sind die „eigentlichen Gelüste“, die ich eingangs erwähnt habe.

Unser Alltag ist voller solcher Situationen, wie z.B.

  • Eigentlich will ich abnehmen – aber die Lasagne schmeckt so gut… Ein Stück ist kein Stück…
  • Jeden Monat ein ordentliches Sümmchen des Einkommens zurücklegen, um etwas Vermögen aufzubauen, wenn ich es brauche… Nur diese tollen Schuhe sind gerade jetzt im Sonderangebot.
  • Ich sollte eigentlich spätestens um 22.30 Uhr im Bett sein, damit ich am nächsten Tag nicht mehr so müde bin. Die Serie ist aber gerade so spannend und außerdem habe ich doch sowieso viel zu wenig Zeit für mich… .
  • Ja, ich weiß, zwei Gläser Wein sind schon reichlich. Noch mehr davon und ich werde das am nächsten Tag bereuen. Doch so jung sehen wir uns nie wieder und wir haben so einen Spaß gerade… .


All diese Beispiele haben eines gemeinsam:

Die „undisziplinierte“ Alternative fühlt sich im Moment angenehm an, schadet mir aber langfristig.

Die „disziplinierte“ Alternative fühlt sich im Moment vielleicht unangenehm an, nutzt mir aber langfristig.

Das erkennen wir zwar rational, dennoch fällt es uns schwer, dem Impuls des Moments zu widerstehen und der klugen Einsicht auch im Verhalten zu folgen. Genau dafür brauchen wir Selbstdisziplin.

Selbstdisziplin ist der Hebel, die günstigere Handlungsalternative zu wählen – etwas, das eher einem langfristigen persönlichen Ziel entspricht.

→ Steuere Dein Verhalten, um Dein Ziel zu erreichen.
→ Lerne, Versuchungen zu organisieren, die Deinen Zielen im Wege stehen.

Im Job ist diese Kernkompetenz daher ebenso wichtig wie für das persönliche Wohlbefinden.

Selbstdisziplin ist nicht:
Ausreden haben.
Die Verantwortung auf andere Menschen oder die Situation schieben.

Selbstdisziplin ist:
Mich verantwortlich fühlen.
Die richtigen Dinge wollen.
Die richtigen Dinge tun.
Alles dafür tun, dass ich die richtigen wollen und tun kann.

 

Wie können wir unsere Selbstdisziplin fördern?

Ja, gute Nachrichten! Selbstdisziplin lässt sich trainieren. Sehr effektiv sogar.

Selbstdisziplin üben ist wie Muskeln trainieren:
Je mehr wir sie trainieren, desto größer wird sie.

Aber vorab noch ein paar Gedanken zu Gegenspielern, denn Selbstdisziplin braucht mentale Energie.

Selbstdisziplin hat es also schwer, wenn wir wenig mentale Energie haben, z.B. bei

- schlechtem Schlaf
- schlechter Ernährung
- zu wenig Bewegung
- zu wenig Gestaltungsspielraum
- massiven Konflikten.

Wenn Du in solchen Situationen bist, beginne dort. Trainiere Deine kleine Selbstdisziplin, indem Du Dich auf Veränderungen konzentrierst, die Deine psychische Energie wieder aufbauen.
 

Selbstdisziplin trainierst Du, indem Du die Dinge konsequent tust.

Fang immer klein an. Geh Deinen ersten kleinen Schritt. Aber überleg nicht lange, sondern:

1. Fang an.
Der erste Schritt ist der schwerste. Lauf los. Danach wird es immer leichter.

2. Und beginne wirklich klein.
Zu viel auf einmal zu wollen, wirkt demotivierend. Aus diesem Grund solltest Du Dir regelmäßig nur wenige To Do´s vornehmen, egal wie lang die Liste ist. Du kannst gerne mehr tun, wenn das geht. Aber setz Dir lieber nur 3 statt 5 Aufgaben auf Deine Liste.

3. Mach es einfach.
Tu das, was Du tun willst, so einfach und regelmäßig, dass Du nicht jedes Mal drüber nachdenken musst, weil es zur Routine wird. Keine Ausnahmen (dafür eher geplante Pausen, siehe 5.).

4. Formuliere Dein „Wofür“.
Du brauchst ein positives Ziel. Deine Selbstdisziplin ist so viel stärker, wenn sie weiß, wofür es sich lohnt.

5. Plane Pausen und Gelüste ein.
Selbstdisziplin ist wie ein Muskel – kurz nach einem anstrengenden Einsatz ist sie müde und schwach. Plane also Regenerationspausen ebenso ein wie „Gammeltage“.

6. Belohne Dich und mach weiter.
Dich selbst zu belohnen, hilft Dir durchzuhalten und auch trotz großer Anstrengungen nicht aufzugeben. Nutze ein erreichtes Ziel für Belohnung und mach dann gleich weiter.
 

Es lohnt sich. Selbstdisziplinierte Menschen sind viel zufriedener als solche, die nur ihren Gelüsten nachgehen.

Sie sind auch erfolgreicher, weil sie ihre Ziele konsequenter verfolgen.
 

Was ist Dein „Wofür“?

Wenn Dir erst einmal etwas wirklich wichtig ist, hast Du in puncto Selbstdisziplin schon die Hälfte der Miete.

Das Problem damit ist, dass wir - damit uns etwas wirklich wichtig sein kann - einen ausgeglichenen Selbstwert brauchen. Wir müssen uns selbst wichtig genug sein, damit uns unsere Dinge wichtig genug sein können.

Das ist so. Glaube mir. Ich hab’s probiert.

Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Üben. 🙂

Herzliche Grüße
Dörthe Dehe
 
 

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