Coaching oder Führungstraining: Was bringt wann wirklich etwas?

Coaching oder Führungstraining? Was Führungskräfte wirklich weiterbringt – ein wissenschaftlich fundierter Vergleich mit konkreten Entscheidungshilfen.

Vor ein paar Jahren saß ich mit einer Führungskraft in meinem Coachingraum. Ein sehr klarer, analytischer Mensch. Erfolgreich, strukturiert, aufgeräumt. Und völlig erschöpft.

Er sagte:
„Ich war in drei Führungstrainings. Ich kenne alle Modelle, ich weiß, wie das geht. Aber ich bekomme mein Team nicht mit. Und ich weiß nicht mehr, woran es liegt – an ihnen oder an mir.“

Genau hier beginnt der Unterschied zwischen Training und Coaching.
 

Trainings geben dir das Wissen. Coaching hilft dir, es umzusetzen.

Trainings sind wichtig. Sie vermitteln Grundlagen, geben Orientierung, liefern Methoden.
Gerade am Anfang einer Führungsrolle sind sie sinnvoll. Man bekommt Sprache für das, was man ohnehin schon spürt. Und man versteht, warum manche Dinge in der Praxis funktionieren – und andere nicht.

Im Training lernst du:
• Was Führung überhaupt bedeutet
• Wie man Mitarbeitende motiviert und Feedback gibt
• Wie man Konflikte konstruktiv anspricht
• Welche Führungsstile es gibt – und wie du deinen findest

Ein guter Einstieg. Ein solides Fundament. Aber eben auch: allgemein. Und oft losgelöst vom eigenen Alltag.
 

Coaching beginnt, wo Trainings aufhören.

Coaching ist anders. Es ist individuell, konkret, manchmal unbequem.
Du musst keine Rollenspiele machen. Dafür musst du ehrlich hinschauen.
Ein Coaching beginnt oft mit Sätzen wie:
• „Ich habe das Gefühl, ich laufe nur noch hinterher.“
• „Ich will führen, aber nicht kontrollieren.“
• „Ich weiß fachlich alles – aber es knirscht im Team.“
• „Ich verliere mich zwischen den Erwartungen.“

Coaching dreht sich nicht um Wissen, sondern um Wirkung.
Nicht um Modelle, sondern um Muster. Nicht um Tools, sondern um Entscheidungen.
Coaching wirkt dort, wo Führung zur persönlichen Frage wird.
 

Wann bringt Coaching mehr?

Immer dann, wenn du
eine konkrete Herausforderung lösen musst, die du nicht mehr „wegmoderiert“ bekommst
in einer belastenden Führungsrolle steckst, die dich langfristig aufreibt
dich selbst reflektieren willst, weil du merkst, dass alte Strategien nicht mehr greifen
besser führen willst, ohne dich zu verbiegen

Coaching ist keine Lösung für alles. Aber es ist eine präzise Unterstützung – wenn du bereit bist, genauer hinzusehen.
 

Und was sagt die Wissenschaft?

Die Forschung ist klar:
Coaching steigert die Zielerreichung, Selbstwirksamkeit, Arbeitszufriedenheit und Resilienz signifikant.

Studien wie Theeboom et al. (2014, The Journal of Positive Psychology) belegen genau das.
Trainings hingegen wirken stärker auf Wissen, Struktur und Austausch.
Beides ist wertvoll. Aber nicht gleichzeitig.

Manchmal brauchst du den Überblick. Und manchmal den Tiefgang.
 

Was brauchst du gerade?

Wenn du Führung von Grund auf verstehen willst: Mach ein Training.

Wenn du etwas verändern willst – in dir, im Team, im Umgang mit Stress, Macht oder Verantwortung: Komm ins Coaching.

Oder wir schauen gemeinsam hin, was dich gerade am besten weiterbringt.
Ich arbeite mit Menschen, die führen – und dabei nicht sich selbst verlieren wollen.
 

 
 

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